Eduard Goldstücker

britisch-tschechischer Literaturwissenschaftler und Diplomat; Botschafter in Israel 1950/51 und Schweden 1951; Initiator der Kafka-Konferenz in Liblice 1963; Promotor des "Prager Frühlings"; 1974 Verlust der Staatsbürgerschaft und Emigration nach Großbritannien, 1991 Rückkehr nach Prag; Veröffentl. u. a.: "Rainer Maria Rilke und Franz Werfel", "Prozesse. Erfahrungen eines Mitteleuropäers" (Erinnerungen);

* 30. Mai 1913 Podbiel/Slowakei

† 23. Oktober 2000 Prag

Herkunft

Eduard Goldstücker wurde am 30. Mai 1913 in dem Dorf Podbiel (Slowakei) als Sohn eines jüdischen Holzhändlers geboren. Seine Mutter und die Familie seiner Schwester verlor er in Auschwitz.

Ausbildung

Er besuchte im nächst größeren Ort die Schule und wohnte während dieser Zeit bei einer jüdischen Familie. 1931 kam er nach Prag, um Germanistik und Romanistik zu studieren. Später promovierte er in Oxford (1940-1942) über "Scherz, Satire und Ironie als künstlerisches Mittel des Jungen Deutschland".

Wirken

Bereits während des Studiums war G. politisch aktiv. Er führte eine illegale kommunistische Studentengruppe und wurde 1933 Mitglied der kommunistischen Partei. 1936-1938 arbeitete er als Sekretär der Liga für Menschenrechte, anschließend war er bis 1939 Lehrer an einer höheren Schule. Den antisemitischen Verfolgungen der deutschen Besatzungsmacht entkam er mit knapper Not. Er floh 1939 mit seiner Frau über Polen ...